Testbericht

Hallenbad Gernsheim
Testzeit: Di. 01.04.2003, 19.30 - 21.00 Uhr

Bensheim ade, Scheiden tut weh...

Tja, wir sind jetzt halt verwöhnt... Schon der Anblick des Gebäudes verrät, dass der Nassbereich kleiner ist: 25 Meter sind eben nicht viel, zumindest wenn man 50 gewöhnt ist... wie dem auch sei – da muss man halt mit fertig werden!!

Die Öffnungszeiten sind recht verträglich, zwar nie "so ganz lang" bis 22.00 Uhr, aber dafür an sechs Tagen bis 21.30 Uhr. Kassenschluss ist jeweils eine Stunde vor Schließung des Bades, Badeschluss 15 Minuten vorher.

Die Handhabung der Eintrittskartenproblematik erweist sich nicht als das Einfachste: der Einzeleintritt beträgt 3 Euro, es gibt keine "Dauerkarten", d.h. Monats-, Vierteljahres- oder Jahreskarten, sondern "Massenkarten" – man kauft eine bestimmte Menge an Eintritten, je mehr desto billiger. Obwohl es nie wirklich billig wird – zumindest wenn man von unserem geliebten Ex-Bad ausgeht. "Billiger" wird es mit der Massenkarte: für die ersten 50 Eintritte zahlt man 2,60 Euro, ab dem 51. Eintritt 2,30 Euro.

Was bekommt man dafür? Nicht mehr als in Bensheim, sondern eher weniger – dafür aber alles kleiner!! Die Umkleiden und die Toiletten sind, knapp gesagt, auf etwa gleichem Niveau, während die Bewertung der Duschen etwas detaillierter sein muss: auf den ersten Blick stellen sie sich neuer, gepflegter und sauberer vor, aber man kommt relativ schnell zur Erkenntnis, dass das nicht gleichbedeutend mit "besser" ist!! Die Duschen funktionieren zwar alle, aber aus den meisten kommt mehr Nebel als Wasser!!! Wer schon immer mal wissen wollte wie sich sein Ficus fühlt wenn er ihn mit so einem Wassernebelbefeuchtereinspritzgerät benetzt, ist hier genau richtig aufgehoben!! Am besten er bleibt lange unter der Dusche stehen, dann wird das (25m!!) Becken nicht so voll!!! Pluspunkt: es gibt zwei Kaltduschen, so dass man nicht immer warten muss, bis bestimmte Menschen ihre (Eispimmel)-Show beendet haben.

Das Becken ist halt 25 Meter lang – und das sagt schon, wenn nicht unbedingt alles, aber zumindest schon mal sehr viel: es ist klein!!! (An diese Stelle nochmals ein Dank an die Stadt Bensheim für die Plättung des einzigen 50 Meter-Hallenbads in der Gegend, von wegen "Flair und mehr"...) Dienstags von 19.00 bis 22.00 Uhr ist zudem noch eine Bahn für Tauchverein / DLRG abgetrennt, was das Bad geradezu schrumpfen lässt. Gewöhnungsbedürftig für uns Bensheimer ist wohl auch die Beleuchtung, da das Bad kaum von der Decke her, sondern hauptsächlich im Becken selbst (links und rechts an den Längsseiten) unter Wasser beleuchtet wird. Dieses U-Boot-Spanner-Ambiente hat wohl auch was (mir Verborgenes) für sich, aber der Hauptnachteil ist, dass man sich kaum an Schatten am Beckenboden orientieren kann und deswegen mit steif nach vorne ausgefahrenem Hals und Kopf schwimmen muss. Unsere Testpersonen hatten dementsprechend auch alle drei eine Genickstarre nach Absolvierung des Testschwimmens. Von (zuverlässigen?) anderen Badbesuchern war zu erfahren, dass in der letzten Stunde mit verhältnismäßig wenig Besuchern zu rechnen sei. Neben dem Hauptbecken gibt es erfreulicherweise noch zwei kleinere Nebenbecken, in denen z.B. auch der gesamte Aquajogging-Spaß stattfindet, was aber bei 25 Meter auch nicht anders möglich wäre.

Fazit: was soll man dazu nun sagen?? Ist das ein annehmbarer Ersatz für unser Bensheimer Hallenbad? Sicherlich nicht!!! Lässt es sich dort aushalten? Ohne Sentimentalität betrachtet hat diese düstere Atmosphäre schon was an sich. Bleibt die Frage, ob es die beste Vorraussetzung ist, um 30-40 Minuten oder länger seine Bahnen zu ziehen. Gibt es noch was Besseres? Hoffen wir’s mal, aber möglicherweise auch nicht...

In diesem Sinne: auf zu neuen Tests!!! (et)


 


, 06.04.2003, 01:00